Nur 3,8% der Menschen in unserem Land geben an, keinen Wert auf Abfalltrennung zu legen. Doch die Realität sieht anders aus. Viele Wertstoffe finden sich in der Restmülltonne wieder. Allein 40% des Restmülls könnten in der Biotonne landen. Weitere 25% sind Papier, Kunststoffe, Elektroschrott und Glas- alles Materialien, die recycelt werden könnten.

Oft wird argumentiert, letzten Endes wandere sowieso alles in die Verbrennungsanlage – eine Fehleinschätzung. Die modernen Sortieranlagen können mithilfe von Sieben, Wind, Infrarotscannern und Magneten inzwischen sehr gut trennen.

Erfreuliche Zahlen zeigen sich bereits bei der Glas- und Papierwiederverwertung: Der Anteil an Altpapier liegt bei nahezu 80% in der Papierproduktion und Glas wird sogar zu 85% recycelt. Doch wo ist noch „Luft nach oben“? Die Expertin Katharina Istel vom Nabu fordert ein Ende des kommunalen Flickenteppichs bei der Abfalltrennung und wirbt für einheitliche Wertstofftonnen in ganz Deutschland. Außerdem sollte überall die Biotonne eingeführt werden, um die Massen an Biomüll in der schwarzen Tonne zu reduzieren. (ZEIT 42/24)