„Es gab schon immer Krisen, doch neu ist die Häufung“ sagt Stefan Kroll vom Leibniz- Institut Hessische Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung.
„Die Menschen stehen angesichts der Nachrichtenlage unter einer Art Daueralarmbereitschaft, ohne dass sie selbst bedroht sein müssen“. 43% der 18- bis 70-Jährigen fühlen sich häufig gestresst. 2022 gab es weltweit 82 Konflikte, davon hatten 8 die Intensitätsstufe eines Krieges.
Und doch hat sich laut dem Global Peace Index 2023 der „Positive Frieden“ seit 2009 um 2% verbessert. Positiver Friede beschreibt Haltungen, Institutionen und Strukturen, die eine friedliche Gesellschaft schaffen und erhalten. „Frieden ist ein ständiger tiefer Wunsch im Herzen der Menschheit“, so formuliert es der Theologe Karsten Hüttmann. „Und doch liegt die tiefste Wurzel für den Unfrieden in uns selbst.“
Unruhe, Sorge, Angst, Bitterkeit, Neid und Groll führen oft zu Missverständnissen, Verletzungen, Abneigungen, Vorbehalten, Neid, Streit und Hass.
Gerade haben wir Pfingsten gefeiert, die Ausgießung des Heiligen Geistes - eine Vorstellung, die Umdenken erleichtern soll. Wenn aus Kleinmut Großmut wird, aus Missgunst Wohlwollen, aus Neid Zufriedenheit, aus Hass Liebe und wenn wir verstehen statt zu misstrauen, wenn wir verzeihen statt nachzutragen, wenn wir Gutes wollen statt an Missgunst festzuhalten, dann können wir zu „Menschen des Friedens“ werden.
(Nach: „Kein Frieden in Sicht...? Stiftung Marburger Medien).