Eine Zeitungsnotiz im Main Echo hat mich aufhorchen lassen: Wenn man alte E-Mails und Bilder lösche, könne man helfen Wasser zu sparen? Wie soll das gehen?
Die Umweltbehörde in Großbritannien hat angesichts der herrschenden Wasserknappheit die Bevölkerung aufgefordert, neben anderen Maßnahmen digitale Daten zu löschen, um den Wasserverbrauch der Rechenzentren zu reduzieren. In Großbritannien ging es um jeden Kubikmeter Wasser, denn die Dürre im August war so gewaltig, wie zuletzt 1976. (swr3 vom 14.08.2025)
Was steckt dahinter? Tatsächlich sind Rechenzentren sehr durstig und zehren an den nationalen Wasserreserven, um ihre Anlagen zu kühlen. Also weniger Daten, weniger Kühlung – so die Idee.
Um wie viel Wasser geht es hier? Ein 100 Megawatt-Rechenzentrum, das mit herkömmlichen Kühlmethoden arbeitet, würde jedes Jahr mehr als 2,5 Milliarden Liter Wasser verbrauchen – und der Bedarf steigt mit dem Ausbau der KI-Nutzung. (Stand 2025, GOV.UK). Künstliche Intelligenz und Rechenzentren sind global betrachtet riesige Ressourcenfresser. Sie brauchen viel Energie, erzeugen CO² und schlucken Unmengen von Wasser.
An alternativen Kühlmethoden wird geforscht, weniger Trinkwasser, mehr Wasseraufbereitungssysteme, dies würde wirklich eine Einsparung bringen. Das Löschen von E-Mails hat nur einen minimalen Einfluss, aber dennoch: Nach Schätzungen verbrauchen 1000 E-Mails etwa nur 3 Milliliter Wasser pro Tag, doch hochgerechnet auf große Unternehmen und die gesamte Bevölkerung ist die Speicherung und das Schreiben von unnützen E-Mails ein relevanter Beitrag. Es geht dabei nicht um Mails und Bilder, die auf den eigenen Handys oder Notebooks liegen, sondern um die, die in Clouds gespeichert sind. Vielleicht dennoch ein Anstoß, mal wieder an das Löschen der eigenen überflüssigen Dateien und Bilder zu gehen…
Aufräumen hilft.