17.04.2022 - 2. Sonntag der Osterzeit - Gerade bei besonderen Ereignissen wird es Eltern immer wieder bewusst, wie schnell ihre Kinder groß werden und wie sie sich nach und nach abnabeln.
Solche Tage sind zum Beispiel die Eingewöhnung in den Kindergarten, der erste Schultag oder die Feier der Erstkommunion.
Kinder wandeln sich körperlich schnell. Binnen kurzer Zeit passen die Schuhe nicht mehr, die Hosen werden schnell zu kurz oder zu eng. Plötzlich wird aus dem Jungen ein stattlicher Bursche und aus dem kleinen Mädchen eine junge Dame. In unserem Leben sind äußerlich sichtbare Wandlungsprozesse einprogrammiert.
Zudem gibt es innere Wandlungsprozesse. Erlebnisse hinterlassen in unserem Denken und Fühlen Spuren. Begegnungen mit Menschen, die uns faszinieren hinterlassen bei uns tiefe Eindrücke, verändern Einstellungen und Ansichten. Und die stärksten Veränderungsfaktoren sind tiefe Lebenskrisen oder so richtig verliebt sein.
Unsere Kommunionvorbereitung stand unter dem Thema: „Jesus Christus - Brot des Lebens.“ Auch hier geht es um Wandlung. Jesus schenkt sich uns in der Kommunion im Brot des Lebens. Hier kommt unser Glaube ins Spiel. Auch er hat wandelnde, verändernde Kraft, wenn wir ihn zulassen. Kann eine Auseinandersetzung mit der Gedankenwelt und der Lebensauffassung Jesu unser Denken und Handeln prägen? Ist unser Glaube echte Lebensnahrung oder ist er etwas, das wir für besonders feierliche Momente wie Taufe, Kommunion oder Hochzeit aus der Schublade holen?
Das Neue Testament ist voll von Geschichten, die davon erzählen, welch verwandelnde Kraft für Menschen die Begegnung mit Jesus hatte.
Ein Zachäus kehrt nach dem großen Abendessen mit Jesus als ein anderer zurück als er vorher war. Menschen, die blind waren für vieles im Leben, gewinnen durch die Begegnung mit Jesus einen neuen Blick aufs Leben.
Die Samariterin geht nach dem Gespräch mit Jesus am Brunnen als eine andere weg als sie gekommen war.
Ein Nikodemus fühlt sich nach der Nachtsitzung mit Jesus wie neugeboren.
Auf Schritt und Tritt Erzählungen, die es auf den Punkt bringen:
Die Begegnung mit Jesus hat verwandelnde Kraft.
Kommunion feiern heißt: Ich möchte in meinem Leben mit Jesus kommunizieren, mit ihm in Verbindung stehen, mit ihm im Gespräch bleiben. Ich möchte mich von seinen Worten berühren lassen. Mein Leben danach ausrichten, neue Perspektiven aufzeigen lassen und eine neue Sicht auf die Dinge gewinnen.
Ob das verwandelte Brot, das ich in der Eucharistiefeier empfange, seine wandelnde Kraft an mir zeigt, kann man darin ablesen, ob sich etwas vom Gesicht Jesu in meinem Gesicht widerspiegelt und von seinem Handeln in meiner Lebensgestaltung etwas zum Vorschein kommt.
Unseren Kommunionkindern wünschen wir alles Gute und Gottes Segen!
Alexander Fuchs im Namen des Pastoralteams