header

10.09.2023 - 23. Sonntag im Jahreskreis - 

„Denn wo zwei oder drei
in meinem Namen versammelt sind,
da bin ich mitten unter ihnen.“
(Mt 18,20)

Es gibt Bibelzitate, da reichen die ersten Worte für eine unfallfreie Ergänzung. Das vorangestellte gehört eindeutig dazu. Laut Jesus braucht es nur eine minimale Vergemeinschaftung, um sich seiner zu vergegenwärtigen. In unserer Zeit, in der christliche Glauben immer weiter in die gesellschaftliche Minderheit rutscht, bewahrt das spärlich besuchte Gottesdienste vor der Peinlichkeit. Die Messlatte „zwei oder drei“ unterschreiten selbst unsere Werktagsgottesdienste nicht.

Wenn ich in die spirituelle Landschaft in und außerhalb der Kirche blicke, dann kann das Jesuswort aber auch aus der anderen Richtung gehört werden. Religion (ich übersetze: Bindung an das Gute und Ewige) wird überwiegend als rein persönliche, private und intime Angelegenheit gesehen. Spirituelle Praxis findet alleine im Wald, alleine auf dem Meditationskissen oder alleine im Gewissen statt. Das ist gut. Aber Jesus signalisiert, dass erst im Zusammenkommen, im Miteinander seine Präsenz richtig zum Tragen kommt.

So freue ich mich weiter auf geistreiche Begegnungen und Zusammenkünfte.

Richard Rosenberger
Pastoraler Mitarbeiter

­