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08.07.2018 - Hochfest der Hll. Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan – Die biblischen Texte des kommenden Sonntags bringen das Schicksal von Propheten in den Blick, die im eigenen Land nicht gewürdigt werden. Das ist ein ernstes Problem. Oft erst im Nachhinein wird deutlich, dass es immer Menschen gibt, die rechtzeitig Hinweise geben, mahnen, Richtung weisen - nur finden sie oft kein Gehör. Vielleicht liegt es daran, dass Propheten von dem abweichen, was man normalerweise sagt oder tut. Vielleicht steckt auch das sogenannte „Krabbenkorbphänomen“ dahinter: Bevor sich ein einzelner vom Üblichen befreit, holen wir ihn lieber mit Gewalt zurück in die gemeinsame Unfreiheit.

Halten wir die Ohren offen, durch wen sich etwas artikuliert, das erst einmal unangenehm - weil kritisch - klingt. Gerade, wenn die Stimmen „aus dem eigenen Land“, aus der eigenen Familie, der eigenen Kirchengemeinde, der persönlichen Umgebung kommen. Achten wir auf die prophetische Kraft unser Kinder und Jugendlichen: Auf was haben sie spürbar keine Lust? Wonach sehnen sie sich? Und schließlich: Lassen wir uns selber nicht den Schneid abkaufen, auch mal Unangenehmes ins Wort zu bringen oder einen Tick radikaler zu denken und zu handeln, als man es von mir erwarten würde.

Einen schönen Gruß aus dem Team der Seelsorger,
Richard Rosenberger (Pastoraler Mitarbeiter)

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