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15.07.2018 - 15. Sonntag im Jahreskreis – In dieser Woche feiern wir das Fest unserer Bistumspatrone Kilian, Totnan und Kolonat. Es waren Mönche aus dem fernen Irland. Dort war das Christentum auf der ganzen Insel verbreitet. Es gab zahlreiche Klöster und viele Mönche. Sie wollten den Glauben an Jesus weiter verbreiten. Deshalb nahmen sie die lange und gefährliche Reise zu Schiff nach dem fernen Germanien auf.

Dort verkündeten sie den Franken die Botschaft von Jesus. Das Christentum war hier noch nicht verwurzelt und die Kultur war auf einer niedrigen Stufe. Es war ihnen ein wichtiges Anliegen, dass der christliche Glaube den Alltag der Menschen prägt, besonders auch den Alltag der Mächtigen. Weil sie den Mächtigen ins Gewissen redeten, mussten sie gewaltsam sterben.

In der Bibel ist es die Aufgabe der Propheten, den Glauben zu verkündigen. Der Prophet ist jemand, der öffentlich den Glauben verkündet und für den Glauben eintritt. Er mahnt und ermuntert.

In der Lesung des kommenden Sonntags begegnet uns der Prophet Amos. Er war ein ganz normaler Bauer im Lande Juda. Daneben war das gegnerische Nordreich Israel. Dort haben die Mächtigen den Bund mit ihrem Gott verlassen. Gott ruft den Amos mitten in seiner Arbeit: Geh und verkünde den Glauben im fremden Nachbarland Israel.

Dort sprach er den Mächtigen und Reichen ins Gewissen. Er prangerte die Ausbeutung der Armen an als eine Verleugnung des Glaubens. Ihr unterdrückt die Armen und führt selber ein üppiges Leben. Deshalb wollte der vom König bestellte Priester ihn wieder heimschicken: Du störst uns!

Ich glaube, wir brauchen heute auch wieder solche Propheten, die darauf aufmerksam machen, wieder zu Jesus und seiner Botschaft zurückzukehren. Christ sein heißt, die Würde jedes Menschen zu achten, besonders der Armen. Das gilt für den Alltag und für die Politik. Immer Recht haben wollen um jeden Preis auf Kosten der anderen ist unchristlich. Ich glaube, wir Christen sollten wieder mehr den Mund aufmachen, wenn es darum geht, das Christsein im Alltag zu verwirklichen, auch in vielen kleinen Schritten.

Ich wünsche uns allen ein wenig mehr prophetischen Geist für Jesus und seine Botschaft.
Ihr Karl Mödl, Pfr. i. R. mit dem Seelsorgeteam

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