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Im März traf sich die Weltgemeinschaft bei der UN zum Wassergipfel, um nach Lösungen für die zunehmende Wasserknappheit durch den Klimawandel zu suchen.

Dabei könnten die Faladsch-Systeme des kleinen Landes Oman auf der arabischen Halbinsel ein Anreiz sein, das Wissen der Vergangenheit für unsere Krisen zu nutzen. Oman ist ein Land ohne Flüsse. In einem Jahr regnet es dort so viel wie in einem durchschnittlichen Monat bei uns. Doch in den Bergen gibt es Oasen mit Quellen, aus denen tropfenweise Wasser kommt. Die Menschen dort begannen schon vor mehr als 1000 Jahren, für das Wasser Sammelbecken zu bauen und es dann durch Kanäle in die Bergdörfer zu leiten. Dort bewirtschaften die Bauern noch heute ihre Felder in drei Etagen, um so sparsam wie möglich mit der Ressource umzugehen: Im Schatten der Palmen gedeihen Feigen oder Zitronen und darunter wächst Gras als Futter für die Ziegen. Doch die Versorgung funktioniert nur mit einem ausgeklügelten sozialen System. Die Wasserrechte werden in jeder Ansiedlung streng reguliert von einem „Hüter des Wassers“. Jedem der Feldbesitzer steht nur alle paar Tage für wenige Stunden eine bestimmte Ration des kostbaren Gutes für die Bewässerung zu. Über 3000 dieser Faladsch-Systeme existieren noch. Allerdings ist auch im Oman die Moderne mit Meerwasser- Entsalzungsanlagen und Grundwasserbohrungen auf dem Vormarsch. Dabei wird nur kurzfristig gedacht und schnell vergessen, dass ein Gemeinschaftsgut wie Wasser nur durch Kontrolle und Regeln fair und nachhaltig gemanagt werden kann. (Auszug ZEIT 14/2023).

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