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Zum Vogel des Jahres 2023 wurde das Braunkehlchen aus der Familie der Fliegenschnäpper gekürt. Mit der Auszeichnung soll auf gefährdete Vogelarten aufmerksam gemacht werden. Vor einigen Jahrzehnten hatte das Braunkehlchen noch eine hohe Population, heute gibt es in Deutschland noch 20.000 – 30.000 Brutpaare mit stark fallender Tendenz.

Als Feldvogel, Lebensraumspezialist und Bodenbrüter wirkt sich die intensive Landwirtschaft und damit einhergehend der Verlust von artenreichen Wiesen und Weiden fatal auf sein Überleben aus. Eine zu frühe und häufige Mahd reduziert zudem das Insektenangebot und gefährdet brütende Weibchen und Jungvögel.

So benannt wird der dem Spatz ähnelnde aber kleinere Vogel wegen seiner orange-braunen Brust, hat aber mit seinem weißen Streifen über dem Schnabel auch den Beinamen „Wiesenclown“ bekommen.

Nur noch in artenreichen und feuchten Wiesen und Weiden mit vielen Blühpflanzen und bodennaher Deckung für das Nest findet das Braunkehlchen mit seinem erlesenen Geschmack geeignete Lebensräume. Mit seinen variablen Melodien singt es gerne von einer erhöhten Warte aus, um Weibchen anzulocken oder auf die Jagd zu gehen.

Im August macht es sich auf den Weg Richtung Afrika bis südlich der Sahara und kehrt erst im April wieder nach Deutschland zurück. Mit rund 5.000 zurückgelegten Kilometern ist es ein echter Langstreckenzieher.

Weltweit gilt das Braunkehlchen als nicht gefährdet. Besonders in osteuropäischen Ländern und Russland kommt es noch häufig vor. Möge der kleine Vogel mit seinem „Gourmetgaumen“ bald auch bei uns wieder genug Leckerbissen und Brachen für die Brut finden.

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