Sie waren vom Aussterben bedroht, bis durch ein Album mit Walgesängen aus den 70er- Jahren eine Faszination für diese „sanften Riesen des Meeres“ erwachte.
1980 gründete der Walforscher Greg Kaufman dann die Pacific Whale Foundation und begann einen Beobachtungstourismus aufzubauen. Forschergelder wurden generiert, ein Abkommen zum Verbot des Walfangs erreicht und Schutzzonen etabliert.
Heute haben sich die Buckelwale bis zu 80000 Exemplaren weltweit erholt. Allein von Hawai aus wurden 15000 der Meeressäuger gesichtet. Dort finden sie auf ihrer Reise von Alaska aus in wärmere Gewässer besonders gute Bedingungen zum Gebären und der Aufzucht ihrer Jungen. Die im Artenvergleich relativ kleinen Buckelwale gelten als ein sehr stabiler Faktor eines fragilen Ökosystems und erholten sich sogar von der marinen Hitzewelle in den Jahren 2014-2016, als allein in Hawai 30% der Buckelwale verstarben.
„Sie scheinen besonders flexible Generalisten mit einer hohen Anpassungsfähigkeit zu sein“, meint der Forscher und Fotograf Martin van Aswegen. „So erkennen sie als Erste, wenn es wenig Krill gibt und suchen nach anderen Nahrungsquellen.“ Sie sollen sogar ihre Route ändern, um Plastikfelder im Meer zu umgehen.
Durch das Verhalten der Buckelwale können wir viel lernen über die Ozeane und über Überlebenschancen in Zeiten des Klimawandels. Durch die Investitionen in den Erhalt des von Forschern spaßig benannten „Posterboy des Artenschutzes“ profitieren auch zahlreiche andere Arten: Größere Fische, Delfine, Meeresschildkröte, Robben. Die Biologin und Walforscherin Shannon Barber-Meyer warnt deshalb vor einem Nachlassen des Meeresschutzes. „Jedes gesunde Walkalb ist ein Zeichen, dass sich durch solche Maßnahmen die Ozeane erholen können.“