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Wirtschaft und Privathaushalte, wir alle sind vom Strom abhängig und damit auch vom Strompreis. Je nach Lobby werden Argumente für alternative Stromerzeugung, für fossile Energieträger oder für Atomstrom angeführt.

Doch wie kommt der Preis für unseren Strom überhaupt zustande? Die Kosten dafür entstehen durch den Bau von Anlagen und Kosten für Betrieb, Personal und Entsorgung. Diese sogenannten Stromgestehungskosten sind je nach Energieträger sehr unterschiedlich: Für Windkraftanlagen betragen sie laut Fraunhofer Institut (ISE) 4,3-9,2 Cent und zählen neben Photovoltaik mit 4,1-14,4 (je nach Sonneneinstrahlung) zu den günstigsten im Vergleich. An PV-Anlagen gekoppelte Batteriesysteme steigern den Preis für Sonnenstrom noch bis zu 22,5Cent/kWh, werden aber sinken, so das ISE.

Mehr als die Hälfte unseres Stroms stammen bereits aus erneuerbaren Energien. Warum also schlagen sich die günstigen Kosten für grünen Strom nicht auf die Stromrechnung nieder? In diesem Monat lagen die Angebote für Endkunden zwischen 25 und 35 Cent/kWh.

Grund dafür ist, dass der Strompreis an der Börse gehandelt wird. Dieser wird nach dem Merit-Order-Prinzip berechnet, d.h. der günstigste Stromproduzent (meist aus Erneuerbaren > s. Gestehungskosten) speist als Erster ins Stromnetz ein, dann folgen die teureren Erzeuger. Der Strompreis aber wird immer am teuersten Strom bemessen. Damit nicht genug, hinzu kommt noch ein nicht unterschätzbarer Draufschlag insbesondere für Netzentgelte, aber auch Steuern und Margen. Dadurch entstehende Ungerechtigkeiten werden derzeit diskutiert.

Es gibt also gute Gründe, Strom bei Ökostrom- Anbietern zu beziehen, denn desto höher die Nachfrage, desto höher der Druck, die Erneuerbaren schneller auszubauen mit der hohen Wahrscheinlichkeit, dass die Strompreise dann sinken werden.

Die Mär vom günstigen Atomstrom jedenfalls entkräftet das Fraunhofer Institut mit Berechnungen von 13,6-49 Cent/kWh, wozu noch Kosten für die Zwischen- und Endlagerung des radioaktiven Mülls gerechnet werden müssen.

2030 sollen 80% des Stroms in unserem Land aus Erneuerbaren stammen. Bis dahin und weiterhin gilt es Strom einzusparen. Tipps dazu auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/energie-sparen/strom

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