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Seit Mai gelten für den Biomüll neue Regeln. Die braunen Tonnen dürfen nur noch maximal 3% Fremdstoffe enthalten und davon nur 1% Kunststoffe. Dazu zählen auch Mülltüten aus Bioplastik.

Torsten Müller vom Fraunhofer Institut erklärt, warum:“ Die Kriterien für die Zertifizierung Bioplastik sind nicht für die Kompostieranlagen ausgelegt. Schon in der Vorvergärung fehlt der Sauerstoff für die Zersetzung des Kunststoffes. Für den Verrottungsprozess bleibt der Biomüll 6 Wochen in der Anlage. Oft bleiben noch größere Plastikteile übrig. Aber die Biotüten werden nie ganz abgebaut. Der Kompost enthält immer noch Kleinplastik, das sich dann im Garten oder auf dem Feld erst langsam zersetzt.

Anders sind Papiertüten nach 6 Wochen völlig abgebaut. Aber Müller fragt: “Braucht man überhaupt Tüten? Ich selbst spüle meine Biotonne einfach regelmäßig aus.“ Er betont, dass der Kunststoff für Wegwerfware viel zu wertvoll ist. Aus dem gleichen Material können z.B. Fahrradhelme hergestellt werden.

Ob die neue Gesetzgebung das Problem lösen wird, hängt laut Müller von der Umsetzung in den Kommunen ab. Er hofft auf mehr Kontrolle! Bei Missachtung der Verordnung kann es teuer werden oder die Tonne bleibt stehen.

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