Am 13.06.2025 ist in Nizza die 3. Konferenz zum Schutz der Weltmeere, UNOC, mit einem ambitionierten Aktionsplan der 175 teilnehmenden Staaten zu Ende gegangen.
Jedoch waren die USA erstmals nicht mit einer offiziellen Delegation vertreten. „Diese Konferenz hat das Ziel einer nachhaltigen Meereswirtschaft, deutlich vorangebracht“, so Beobachter. Auf der Biodiversitätskonferenz von Montreal 2022 wurde beschlossen, dass ein Drittel der Meeresfläche bis 2030 unter Schutz gestellt werden soll. Derzeit beträgt der Anteil acht Prozent. Mit den Ankündigungen von Nizza wird diese Zahl auf fast elf Prozent steigen.
Die Ozeane bedecken mehr als 70 Prozent der Erdoberfläche. Mehr als drei Milliarden Menschen hängen Schätzungen zufolge für ihren Lebensunterhalt direkt von den Weltmeeren ab. Die Ökosysteme sind zudem entscheidend im Klimasystem und verfügen über eine enorme Artenvielfalt. Riesige Teile der Wärme, die durch den Anstieg der Treibhausgasemissionen entsteht, schluckt der Ozean. Das macht dem größten Ökosystem der Erde zu schaffen: Überhitzt, versauert, überfischt, vermüllt – diese Bilanz ziehen Wissenschaftler aus ihren Forschungen.
„Auf der Konferenz war ein ehrliches Bekenntnis der Staaten zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Meere zu erkennen“, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung von BUND, Greenpeace, Misereor und weiteren.
Zu den Erfolgen der 5-tägigen Verhandlungen zählen ein internationales Forschungsprogramm für die Ozeane. Zudem schlossen sich 95 Länder zusammen, um für eine Eindämmung der Plastikproduktion einzutreten.
Unter Führung Frankreichs nutzten die jeweiligen Umweltminister die Bühne der UNOC3, um ein umfassendes Plastikabkommen einzufordern.
Außerdem unterstützt Deutschland zusammen mit 36 anderen Ländern ein Moratorium für Tiefseebergbau. "Wir wissen einfach noch zu wenig über die potenziellen Schäden", sagte Bundesumweltminister Carsten Schneider.
Als großer Fortschritt wird auch die fast abgeschlossene Ratifizierung des UN-Hochseeabkommens BBNJ gewertet. Mit dem Abkommen wird es eine juristische Grundlage geben, in internationalen Gewässern gemeinsam verwaltete Schutzgebiete einzurichten und besser gegen die illegale Fischerei vorzugehen. Es gilt als sicher, dass es ab 2026 in Kraft tritt.
Die Bundesregierung verpflichtete sich in Nizza, das Programm zur Bergung und Vernichtung von Altmunition in der Nord- und Ostsee fortzusetzen. Außerdem will die Bundesregierung bis 2031 knapp 100 Millionen Euro investieren, um Salzwiesen, Seegraswiesen und Algenwälder zu erhalten oder wiederherzustellen. Dies soll die Fähigkeit der Meere stärken, CO₂ zu speichern und damit auch den Klimawandel bremsen.