header

Um den Generationen nach uns eine lebenswerte Erde zu hinterlassen, müssen die CO2-Emissionen in den nächsten Jahren auf 0% sinken. Darin sind sich alle Wissenschaftler einig.

Besonders der europäische Kontinent wird immer öfter und mit steigenden Temperaturen von Hitzewellen heimgesucht werden. Viel wird nun über Anpassung wie Hochwasserschutz, Verschattung, grüne Städte usw. gesprochen.Dies sind wichtige Maßnahmen, doch dürfen sie nicht von der Dringlichkeit der Treibhausgassenkung ablenken.

Natürlich klingen die technischen Errungenschaften zur CO2-Reduzierung durch Verpressung, Abscheidung und Speicherung (CCS) verheißungsvoll. Aber Dr. Jochem Marotzke, Klimaforscher und Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg, bezeichnet den Glauben, so die Klimakrise in den Griff zu bekommen, als gefährlichen Trugschluss. „Nur einen kleinen Teil der CO2-Menge kann man damit bändigen. Diese Technologien ermöglichen allenfalls, die letzten nicht ersetzbaren 10% des Ausstoßes in den Griff zu bekommen.“

Er betont, dass das Hauptaugenmerk weiterhin auf dem schnellen Ausbau der alternativen Energien liegen muss. In der gleichen Sendung führte Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen, beeindruckend die Maßnahmen seiner Stadt im Bereich Stromerzeugung, Mobilität und Wärmeerzeugung vor. Die Flächen an Autobahnauf- und Abfahrten, die er als „Ohren“ bezeichnet, werden längst für PV- Anlagen genutzt und sorgen mit dafür, dass Tübingen bereits 80% seines Strombedarfs alternativ selbst erzeugt. Weitere Windräder sind geplant. Sichere Fahrradbrücken- und wege sorgen für eine Zunahme des Radverkehrs. Teure Parkgebühren und Autostellplätze motivieren die Einwohner, auf den ÖPNV umzusteigen. Tübingen ist die Stadt mit dem geringsten Autoverkehr, so Palmer. Nah- und Fernwärmenetze decken zunehmend den Wärmebedarf.

Das alles geschieht nicht ohne Bürgerproteste. Doch Palmer überzeugt insbesondere mit der Wirtschaftlichkeit der Klimaschutzmaßnahmen, denn, so die Berechnungen, die Folgekosten ohne regenerativen Ausbau würden das Sechsfache betragen. Bis 2030 wird nach den Worten des Stadtoberhauptes Tübingen klimaneutral sein. (M. Lanz,10.07.2025)

­