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10 Tage dauerten die UN-Verhandlungen im August, um zu einem globalen Abkommen über Plastikmüll zu kommen. Das Ergebnis: Kein Ergebnis!

Zwei Blöcke stehen sich nach wie vor gegenüber.

Da ist auf der einen Seite die Koalition der Ambitionierten (ca. 60 Staaten, darunter die EU), die für Grenzen zur Herstellung neuen Kunststoffes, zur Regulierung toxischer Zusätze und für Kontrollen zur Umsetzung plädieren.

Auf der anderen Seite steht die sogenannte Fraktion der Länder, die Erdöl und Erdgas fördern oder von der petrochemischen Industrie profitieren. Sie sehen nicht im Kunststoff, sondern im Abfall das Problem und glauben, dieses sei mit Regulierung und technischer Innovation in den Griff zu bekommen.

Wie kann es nun nach dem Scheitern weitergehen?

Zwei Möglichkeiten stehen zur Diskussion: UN-Prozesse müssen bisher einstimmig beschlossen werden. Würde man in diesem Fall das Konsensprinzip zugunsten des Mehrheitsprinzips aufheben, könnte man besser vorankommen. Unterstützung findet auch die Idee, mit den „ehrgeizigen“ Staaten gemeinsame Standards zu erlassen, Marktsignale zu setzen und Innovationen zu fördern. Solche kleineren Koalitionen wären zwar weniger effektiv, weil sie den Verschmutzern weiter Freiraum böten, doch würden sich solche Beschlüsse auch in deren Produktion und Handel bemerkbar machen. Und – es wäre ein dringend nötiger Anfang, um der wachsenden Plastikflut etwas entgegenzusetzen. (nach ZEIT 36/2025)

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