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Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) schlägt Alarm: Erstmals in der Geschichte gäbe es weltweit mehr fettleibige Kinder als untergewichtige.

Demnach sind aktuell weltweit rund 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen fünf und 19 Jahren übergewichtig, etwa 9,4 Prozent davon gelten als fettleibig und nur noch 9,2 Prozent als untergewichtig. Starkes Übergewicht löst also erstmals Untergewicht als die häufigste Form der Fehlernährung bei Kindern und Jugendlichen ab. Tendenz steigend.

Besonders stark betroffen von Fettleibigkeit sind laut Bericht die pazifischen Inselstaaten, Chile (27%), die USA (21%) sowie die Vereinigten Arabischen Emirate. In Deutschland sind die Zahlen relativ konstant, aber dennoch beunruhigend: Jedes vierte Kind im Alter von fünf bis 19 Jahren war 2022 übergewichtig. Der Anteil der adipösen Kinder in dieser Altersgruppe blieb bei acht Prozent.

Die Folgen sind nicht nur für das Gesundheitssystem gravierend: Fettleibigkeit im Kindesalter erhöht das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und psychische Belastungen im späteren Leben. Als Hauptursachen nennt UNICEF die Veränderung der Welternährung: zunehmende Verbreitung von stark verarbeiteten Lebensmitteln, Fast Food mit ungesunden Fetten und Zusatzstoffen sowie zuckerhaltigen Getränken – diese ersetzten zunehmend die traditionellen Lebensmittel. Der Anteil an tierischen Fetten in den aufgenommenen Kalorien steige ebenso an wie der Anteil an einfachen Kohlenhydraten wie Zucker und Weißmehl.

Ursache für Übergewicht sei aber auch Bewegungsmangel durch veränderte Lebensgewohn- heiten wie z.B. hoher Medienkonsum.

Unicef fordert länderspezifische Gegenmaßnahmen, unter anderem gesündere Schulspeisungen, Aufklärungskampagnen für Eltern und Kinder, striktere Regulierung von Werbung für ungesunde Lebensmittel und eine Förderung von Sport- und Bewegungsangeboten.

(siehe u.a. UNICEF Pressemitteilung Sept.2025)

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