header

17.02.2019 - 6. Sonntag im Jahreskreis – Gott, du liebst deine Geschöpfe, und es ist deine Freude bei den Menschen zu wohnen. Gib uns ein neues und reines Herz, das bereit ist, dich aufzunehmen.

Tagesgebet vom 6. Sonntag im Jahreskreis C, Lesejahr C

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Gebet zum Sonntag habe ich für das Geistliche Wort deswegen gewählt, weil es auf sehr prägnante Weise verdeutlicht, um was es Gott geht und um was es den Menschen gehen soll.

Die Freude Gottes, der seine Geschöpfe liebt, ist die entscheidende Haltung, mit der Gott sich den Menschen zuwendet. Und die Freude Gottes ist von solch einer Größe, dass kein Fehlverhalten und keine Negation von Seiten des Menschen sie zerstören könnte, gar dazu führen würde, dass sie in Hass oder Rache umschlagen wird: Gott wendet sich dem Menschen, Gott wendet sich mir „in Freude zu.“
Weil Gott uns liebt, und - wie wir im ersten Johannesbrief nachlesen können: Weil Gott die Liebe ist, deshalb kann Gott uns nur positiv, voller Liebe begegnen, bei uns sein.

Die Antwort des Menschen auf diese Offenbarung Gottes kann nur die Bitte an Gott sein, „uns ein neues und reines Herz“ zu geben.
Das bisherige, das alte Herz ist nicht mehr fähig, auf die von Gott geschenkte Liebe und Freude angemessen und richtig zu reagieren.
Der Mensch, also: Du und ich, sind herausgefordert, das bisherige, das alte Denken und Empfinden zu überwinden, uns neu zu sortieren und auszurichten, damit auch in uns und durch uns die Liebe und Freude Gottes einkehrt und gelebt wird.

Doch wie kann dies geschehen, da wir uns immer wieder in Widersprüchen erkennen, da unsere Beziehungen durch egoistisches Verhalten belastet werden und da scheinbar jede und jeder nur auf den Vorteil aus ist, aber sich nicht um die Gemeinschaft, um die andern, besonders um die Schwachen und Kleinen kümmert?

Es gilt, sich zu stoppen. Innezuhalten. Einen Schritt zurückzutreten.
Aus einer gewissen Distanz die Dinge und die Menschen neu in den Blick zu nehmen.
Es gilt einen Abstand zwischen dem herzustellen, was mich im Moment betrifft, berührt, belastet, um die eigenen Emotionen besser wahrzunehmen und ernstzunehmen.
Denn nur wenn ich es schaffe, mich zurückzunehmen, meine eigene Aggressivität zu besänftigen, bin ich mir sicher, nicht durch eine Überreaktion und ein Mehr an Aggression andere zu verletzten und ihnen so Unrecht anzutun.

In diesem Sinne möge die Freude und Liebe Gottes in uns eine positive Resonanz erzeugen, damit auch wir freundlich und liebevoll miteinander umgehen lernen.

Viel Mut und vor allem Vertrauen zu einem solchen Weg wünscht im Namen des Seelsorgeteams Ihr Nikolaus Hegler, Pfarrer

­