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29.07.2019 - 17. Sonntag im Jahreskreis - Die kürzlich veröffentlichten Zahlen zu den Kirchenaustritten 2018 sind für sich genommen erwartbar und nachvollziehbar. Was mich allerdings so richtig frustriert, ist die begleitende Analyse, dass der Mitgliederschwund regional weder von einem glaubwürdigen und gewinnenden Bischof aufgehalten wird, noch von der Lebendigkeit, die in manchen Kirchengemeinden vor Ort durchaus zu beobachten ist.

Die Austrittsmotive scheinen schon dermaßen aufgestaut und gefestigt zu sein, dass sie durch solch bescheidene Zeichen nicht mehr zu erreichen sind. Weil es den evangelischen Kirchen nicht besser geht, komme ich zu einem weiteren bitteren Schluss: Selbst wenn es bei uns Katholiken - in meinen Augen dringend - zum Aufheben des Zölibats und zur Zulassung von Frauen zu Weiheämtern käme - der Rückgang ginge wohl trotzdem weiter. Wenn ich diesen Befund zu Ende denke, gibt es also keinen wirksamen Weg, diese Entwicklung aufzuhalten.

Wie geht man nun als frustrierter Optimist mit einer aussichtslosen Lage um?
Mir fällt da im Moment nur der Spruch ein, den man Martin Luther zuschreibt:
„Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Wobei: Erst mal den Sommer genießen und auf eine gute Pflanzzeit warten ;)!

Mit Grüßen aus dem Team der Seelsorger,
Richard Rosenbergere

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