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01.09.2019 - 22. Sonntag im Jahreskreis - In dieser Woche feiern wir wieder in besonderer und feierlicher Weise den Namenstag unserer Kirche und unseres Ortes: das Fest der Enthauptung Johannes des Täufers.

Wir verehren ihn als starken Gottesmann, der mutig für den Willen Gottes und ein Leben nach seinen Geboten eintritt. Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, dass ich noch in keinem Ort, ganz gleich an welchem Tag der Woche, eine solche lebendige Feier des Namenstages einer Kirche erfahren habe.

Unser Fest erinnert auch daran, aus welch nichtigem Grund ein Mensch getötet werden kann. Es geht hier um die Laune eines Herrschers und den Hass einer Frau. Daran erinnert auch die Figur, die bei uns ausgestellt wird. Der kopflose Körper und der Kopf auf einer Schale: so grausam können Menschen sein. Das ist oft die Wirklicheit.

Auch heute erleben wir in vielen Bereichen Lust auf Gewalt und abgrundtiefen Hass. Das Gespür für Gemeinschaft scheint verloren zu gehen.

Johannes ist der große Rufer für Gerechtigkeit und Erneuerung des Menschen. Damals und heute sagt er: Denke um, ändere dich, werde neu, dann tust du auch für dich Gutes. Er sagt uns: Schau auf Jesus, er ist dein Retter, er führt dich zu neuem Leben. Ich denke an das Bild von Johannes auf dem Isenheimer Altar in Colmar: der lange Finger zeigt auf Jesus den Gekreuzigten. Jesus ist dein Gefährte in Leid und Tod.

Deshalb darfst du immer ein hoffender Mensch sein.

Wir brauchen keine Ängste zu haben. Deshalb täte uns in unserm Alltag die Tugend der Gelassenheit und Langsamkeit gut.

Ich wünsche uns allen, dass wir uns wie Johannes aufrecht Gott zuwenden können.
Ihr Karl Mödl, Pfr. i. R. mit dem Seelsorgeteam. Feiern wir gut miteinander.

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