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08.09.2019 - 23. Sonntag im Jahreskreis - Christen sind keine Einzelkämpfer. Die hinter Jesus her sind, halten Tuchfühlung nach rechts und links, haken sich ein. „Einer trage des anderen Last.“ Auch die, die nicht so recht mitkönnen, nehmen wir mit. Wir wagen den Weg gemeinsam, in der Gemeinschaft von Männern und Frauen, von Jugendlichen und Älteren, von Fremden und Einheimischen. Für die, die hinter Jesus her sind, gilt nicht das Recht des Stärkeren, sondern das Recht des Schwächeren.

Wenn man sich auf den Weg macht, sollte man möglichst wenig Gepäck mitnehmen. Jesus sagt das seinen Jüngern: „Keiner von euch kann mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen Besitz verzichtet...“ Haben wir nicht in der Regel viel zu viel Zeug bei uns? Die viel mitnehmen, haben es unterwegs schwer. Das ist im Übrigen auch ein großes Problem unserer Kirche gerade in Europa: Es hat sich im Laufe der Jahrhunderte so viel bei uns angesammelt. Wir schleppen viel zu viel Ballast mit uns herum. Wer nicht viel Gepäck hat, bleibt beweglich, ist veränderungsbereit.

In einer Gesellschaft, in der das Haben, das Besitzen dominiert ist es notwendig, dass Menschen da sind, die sagen: Das kann doch nicht alles sein. Weniger kann mehr sein. Das ist ein Zeichen von Freiheit. Wer hinter Jesus her ist, der nimmt nur das Notwendigste mit. Aber wie können wir die Erfahrung vermitteln, dass weniger (an Sachen) mehr (an Freiheit) sein kann? Nur so, indem wir selbst einfacher leben, werden wir auch für die Ärmeren und Notleidenden, die Kranken und Einsamen, für die am Rande unserer Gesellschaft sensibel sein. Sie gehören nach vom, an die Spitze. „Die Armen zuerst!“

Wer sich auf Jesus beruft, kommt an den Armen nicht vorbei. Jesus selbst war einer von ihnen. Er hat niemanden von seiner Liebe ausgeschlossen. Aber die Armen standen ihm besonders nah. So sollte es auch bei uns sein: „Die Armen zuerst!“ Das ist eine Priorität, die das Evangelium Jesu Christi unserem Denken und Handeln setzt.

Einen gesegneten Sonntag wünscht Ihnen im Namen des Seelsorgeteams
Ihr Diakon Alexander Fuchs

 

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