header

01.03.2020 - 1. Fastensonntag – Das Navi ist mittlerweile in fast jedem unserer Autos zu finden, entweder fest installiert oder als mobiles Gerät an der Scheibe. Wir geben unser Ziel ein und lassen uns von einer freundlichen Frauen- oder Männerstimme den Weg weisen. Vor allem die freundliche Hartnäckigkeit, mit der die Stimme uns wieder auf den rechten Weg bringen will, wenn wir uns verfahren haben oder eine andere Route eingeschlagen haben, kann nachdenklich machen. Da hören wir immer wieder den einen Satz: „Wenn möglich, bitte wenden!“

Da kommt kein harscher Ton von oben herunter, kein Schimpfen, kein beleidigter Tonfall, weil wir jetzt nicht gefolgt sind. Nein, immer wieder diese freundliche Hartnäckigkeit: „wenn möglich, bitte wenden“, diese ständige Hilfsbereitschaft, nach neuen Wegen zu suchen und wieder den richtigen Weg zu finden, so als vertraue die Stimme auf die Selbsteinsicht: Es ist besser, jetzt kehrt zu machen als in die falsche Richtung weiterzufahren.

Mir kommt es so vor, als wolle die Fastenzeit mit ihren Texten aus dem Evangelium etwas Ähnliches. Mit einer geduldigen Hartnäckigkeit bittet sie uns Jahr für Jahr: Wenn möglich, bitte wenden!

Wenn möglich, bitte wenden!

Hab den Mut, die Straße des nur auf dich selbst Fixiert-Seins zu verlassen und an andere Menschen zu denken, ohne Dir damit einen Namen machen zu wollen oder auf Beliebtheit zu schielen. Hab den Mut, etwas von Dir abzugeben, und hab andere im Blick.

Wenn möglich, bitte wenden!

Mach im Gebet oder im Innehalten eine Wendung hin zu Gott. Lass ihm einen Platz in deinem Leben. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel das Angebot „Aufatmen in der Fastenzeit“ in unserer Pfarreiengemeinschaft.

Wenn möglich, bitte wenden!

Mach eine Wende hin zu einem einfachen Lebensstil. Fasten heißt doch: Du musst im Leben nicht alles haben, und schon gar nicht alles zu jeder Zeit. So manches Mal spüren wir: Eigentlich ist vieles Ballast und zusätzliche Sorge. Und mehr Freude und Lebensglück strahlen wir dadurch auch nicht aus. Manchmal ist weniger mehr. Manchmal bleibt dadurch das Leben spannender.

Wenn möglich, bitte wenden!

In diesem Sinn wünscht Ihnen das Seelsorgeteam einen guten Start in die Fastenzeit.
Ihr Diakon Alexander Fuchs 

­