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08.03.2020 - 2. Fastensonntag – „Es gibt keine Passagiere auf dem Raumschiff Erde. Wir gehören alle zur Besatzung!“

Liebe Leserin, lieber Leser,
 
mit zwei Spruchkarten fragte mich mein Freund aus Innsbruck Anfang des Jahres an. Er wollte wissen, ob ich auf der einen Seite zwar alles zur Kenntnis nehme, was auf unserer Erde so vor sich geht, was den Klimawandel betrifft und die Konzequenzen, die ich für mich, für mein Leben, für meinen Lebensstil daraus ziehe. Zum anderen wollte er mir aber auch Druck machen, denn es ist - nicht nur in der Perspektive meines Freundes, sondern Meinung vieler verantwortungsvolllebender Menschen - „höchste Eisenbahn“, dass sich etwas ändert. Dass wir uns ändern! Dass ich mich ändere!
 
Beide Sinnsprüche bringen prägnant zum Ausdruck, dass es nichts hilft darauf zu warten, bis sich die anderen verändern und dadurch dann alles schon besser wird. Einzig und allein bin ICH es, der diese Apelle hören und verstehen, sich in diesem Sinne einsetzen und seinen Lebensstil entsprechend verändern kann.
 
Es geht also nicht um die anderen, auf die wir mit dem Finger zeigen und um eine verkehrte Haltung, die meint: Wenn die sich ändern würden, dann…!
Es geht um MICH und es geht um DICH!
Es geht darum, dass wir die Möglichkeiten, die wir haben, erkennen und gut nutzen.
Es geht darum, dass wir zum Beispiel beim Einkaufen damit beginnen und uns fragen: Welche Alternativen gibt es denn zur Plastikverpackung? Welche Produkte kommen denn aus unserer Nähe, aus unserer Nachbarschaft? Brauche ich dieses oder jenes Produkt wirklich, um glücklich zu sein? usw.
Es geht darum, sich in dieser Österlichen Bußzeit noch genauer zu reflektieren, sich selbst und sein eigenes Verhalten noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen:
Was verbrauche ich täglich? Und brauche ich das wirklich?
Welche Gewohnheiten habe ich mir angeeignet? Und benötige ich diese tatsächlich?
Wie verbringe ich so den Tag? Und muss dies unbedingt immer so sein?
 
Die Fastenzeit lädt uns ein, dass wir uns solchen oder ähnlichen Fragen stellen.
In den nächsten Wochen bekommen wir die Chance, Alternativen auszuprobieren und neue Erfahrungen damit zu machen. Jede und jeder von uns ist angesprochen über die Sinnsprüche vom Anfang nachzudenken und in seinem Leben entsprechende Veränderungen einzuleiten.
Impulse dafür wollen auch die beiden nachfolgenden Homepages geben.
 
Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich im Namen des Seelsorgerteams einen frohen Sonntag und eine gute Fastenzeit!
Ihr Nikolaus Hegler, Pfarrer
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