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24.05.2020 - 7. Sonntag der Osterzeit – Diese Woche vor Pfingsten ist die Woche des Betens um den Heiligen Geist. Auch die evangelischen Kirchen kennen dieses Anliegen, den Heiligen Geist zu bitten, um die Einheit.

Der Heilige Geist ist die Kraft der Erneuerung für das Volk Gottes, die Kirche. Deshalb ist es wichtig, dafür  zu beten. Nach altem Brauch sind es neun Tage des Betens, die Pfingstnovene.

Die Bibel erzählt, dass die Apostel sich mit Maria, der Mutter Jesu zum Gebet versammelt haben, damit der Heilige Geist ihren Glauben stärke. Für sie war es noch schwer, die Auferstehung Jesu zu verarbeiten. Nachdem durch den Tod Jesu ihr ganzes Leben zerstört war, ist es durch das Sehen des  Auferstandenen ganz langsam wieder gestärkt  worden. Der auferstandene Jesus ist da, aber nicht mit menschlichen Sinnen zu erfassen. Das ist schwer. Der auferstandene Jesus ist wirklich Jesus und doch anders. Der Auferstandene ist auch der Erhöhte. Erhöht bedeutet ganz in Gottes Wirklichkeit sein, die für uns Menschen nicht erfassbar ist. Deshalb braucht es die Kraft des Heiligen Geistes.

Für uns ist auch in dieser Zeit eine besondere Zeit des Wartens. Warten darauf, dass das Leben weitergeht, warten darauf, unseren Lieben wieder nahe sein zu dürfen. Da ist einfach ein unsichtbarer schrecklicher Virus, der über uns seine Macht entfaltet.

Warten heißt Sehnsucht haben. Wir brauchen diese Sehnsucht nach Liebe und Leben.

Jesus schenkt uns seine liebende Nähe, er ist der immer Gebende, er umfängt uns, auch wenn wir das nicht spüren. Der auferstandene und erhöhte Jesus nimmt unser Menschsein hinein in Gottes Herrlichkeit. Er sagt uns: Habt keine Angst, ich bin bei euch, achtet auf die vielen kleinen Zeichen des Lebens und der Liebe. Durch sie bin ich euch nahe.

Ich wünsche uns allen eine Zeit der Hoffnung.
Ihr Karl Mödl, Pfr. i. R. mit dem Seelsorgeteam

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