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21.06.2020 - 12. Sonntag im Jahreskreis - Die biblischen Texte des kommenden Sonntags erinnern daran: Als Christen müssen wir keine Angst haben. Das Evangelium spiegelt die Situation der Christen wider, als der Text geschrieben wurde: Sie waren Verfolgte, es ging um Leben und Tod. Deshalb das Wort Jesu: Habt keine Angst!

Auch der Prophet Jeremia in der Lesung erinnert daran: Ich werde verfolgt, aber ich habe keine Angst, denn dir o Gott, habe ich meine Sache anvertraut.

Eigentlich leben wir auch jetzt in einer Zeit großer Ängste. Das Corona-Virus hat unser Leben noch immer im Griff. Wir sind unsicher und wissen nicht, wie wir leben sollen oder dürfen. Wir haben Angst vor dieser unsichtbaren Kraft. Unser Leben ist noch immer eingeschränkt. Masken tragen, Abstand einhalten, ist nicht so einfach.

Aber als Christen dürfen wir trotz allem Menschen voll Hoffnung sein.

Jesus ist Leben, Jesus schenkt uns seinen Geist, der Leben schafft, seinen Geist, der uns innen Kraft gibt.

Es gibt immer schwere Zeiten. Es ist zum Beispiel schlimm, wenn wir angefeindet werden von Mitchristen, die meinen, fromm zu sein. Mich stärkte dabei immer der Gedanke: Ich kann eigentlich nur in die liebenden Hände Gottes hineinfallen.

Vielleicht sollten wir auch auf kleine Hoffnungszeichen im Alltag schauen: Der Gesang der Vögel und Grillen, das Blühen der Blumen, immer neue, jemand winkt mir zu, wenn ich unterwegs bin.

Vielleicht sollten wir nach dem Ende der Krise daran denken, dass wir nicht alles können, dass unser Leben beschränkt ist, dass wir behutsamer umgehen sollten miteinander und mit Gottes Schöpfung.

Vielleicht sollten wir mehr Gelassenheit und Vertrauen einüben. Ich denke da an ein Gedicht aus dem Mittelalter: „Ich leb und weiß nit wie lang, ich stirb und weiß nit wann, ich fahr und weiß nit wohin: mich wundert, dass ich fröhlich bin“.

Ich wünsche uns Hoffnung, Vertrauen und Gelassenheit
Ihr Karl Mödl, Pfr. i. R. mit dem Seelsorgeteam

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