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06.09.2020 - 23. Sonntag im Jahreskreis - In der Zeit vom 15. August (Maria Himmelfahrt) bis 15. September (Maria Schmerzen) liegt  der sogenannte „Frauendreißiger“. Über eine Serie von Mariengedenktagen hinweg spricht man den in diesen Tagen geernteten Kräutern besondere Heilkraft zu.

Die Verbindung von Natur und Spiritualität ist tief in uns Menschen verankert. Leider auch verdeckt. Vor ein paar Jahren haben wir in Glattbach ein Reihe begonnen, in der wir immer an Maria Himmelfahrt eine Heilpflanze auswählen und gemeinsam mit ihr ins Beten kommen. Dieses Jahr wurde der Breitwegerich auserkoren. Hier unsere entsprechenden Fürbitten:

Über den Breitwegerich und auch über seine Brüder, den Spitzwegerich und den mittleren Wegerich schrieb der Schweizer Kräuterpfarrer Künzle: "Den Wegerich hat der liebe Gott an alle Wege gestreut und in alle Wiesen gesetzt, damit wir ihn stets bei der Hand haben. Er ist einer der ersten, besten und häufigsten aller Heilkräuter.“
Guter Gott, bitte streue auf deine unerschöpfliche Weise das Gute auf alle Wiesen und Wege unseres Lebens.

Wenn wir unterwegs sind und brauchen ein Pflaster, für ein aufgeschlagenes Knie, einen Insektenstich, oder wir haben uns an einer Brennnessel verbrannt. Ein Wegerichblatt etwas verkneten bis der Saft austritt und auflegen, wirkt ebenso gut wie ein Sprühpflaster.
Guter Gott, wir denken an alle verletzten und traumatisierten Menschen auf der Erde: Lass ihre Wunden an Leib und Seele heilen.

Wenn der Schuh drückt ein Blatt vom Breitwegerich, es ist wie für die Ferse gemacht, auf die schmerzende Stelle und den Socken darüber. Es kühlt und verhindert dass eine Blase entsteht.
Guter Gott, wir halten einen Augenblick Stille und überlegen: Wo drück mich gerade der Schuh? 

Die Pflanzenheilkunde verwendet von alle Sorten des Wegerichs die Blätter, Blüten, Samen und Wurzeln. Sie alle reinigen das Blut, die Lunge und den Magen. Sie helfen bei Husten, auch bei chronischem Husten, Erkältung und Grippe, Entzündungen im Mund und Rachen, Nebenhöhlenentzündungen, Störungen im Magen-Darm-Trakt und bei Erkrankungen der Niere und der ableitenden Harnwege.
Guter Gott, mit Corona leben wir in einer Zeit großer Gefährdung unserer Gesundheit: Stärke unsere Achtsamkeit und Rücksichtnahme.

Wer sich das Rauchen abgewöhnen will, soll einmal täglich Tee oder frischen Spitzwegerichsaft probieren.
Guter Gott, wir leiden an ungesunden Gewohnheiten. Ermuntere uns immer wieder, unser verhalten hin zu Besseren zu verändern. Und schenke uns zugleich Momente der Entspannung und des Genießens ohne schlechtes Gewissen.

Gegen Liebeskummer soll man Wegerichtee trinken , nach fünf Tagen sei der Liebeskummer verschwunden.
Guter Gott, Liebe kann weh tun. Lass alle unglücklich Verliebten Trost spüren. Und wende dich den Trauernden zu. 

Mit herzlichen Grüßen aus dem Team der Seelsorger,
Richard Rosenberger (Pastoraler Mitarbeiter)

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