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01.11.2020 - Allerheiligen - Gerade hat mich eine Werbe-Mail erreicht. Mein normaler Umgang: Löschen. Oder wenn ich die Zeit habe: Signalisieren, dass ich keine weitere Werbung möchte. Doch der Betreff weckt dieses Mal meine Neugier: „Weihnachtsbeleuchtung am Fahnenmast“.

Mein erster Gedanke:  Abgedreht! Doch dann schaltet eine Synapse zu den Überlegungen, die uns gerade „bei Kirchens“ schon sehr beschäftigen: Wie wird wohl dieses Jahr die Advents- und Weihnachtszeit aussehen? Wortspielend formuliert: Wie kann es gelingen, das Weihnachtslicht „hochzuziehen“? Da wäre ein „Weihnachtsfahnenmast“ vielleicht hilfreich ...

Aber eins nach dem anderen. Jetzt ist erst mal Allerheiligen dran. Da haben im Gottesdienst die Seligpreisungen Jesu ihren Platz. Ich wiederhole kurz die Kriterien, nach denen Menschen laut Matthäusevangelium in Gott glücklich werden:

  • arm sein
  • trauern
  • sanftmütig sein
  • nach Gerechtigkeit hungern
  • barmherzig sein
  • rein im Herzen sein
  • Frieden stiften
  • für Gerechtigkeit verfolgt werden
  • um Jesu willen geschmäht werden

Ich kann anhand dieser Punkte nachsinnen, wie das wohl den Verstorbenen meiner Familie gelungen ist. Ich kann diese Punkte aber auch unmittelbar in die Gegenwart meines Lebens hinein befragen: Was hilft mir, meinen Nächsten, der Menschheit in der sich zuspitzenden Pandemie?

Was kann mein kleines Glück, mein kleiner Beitrag in diesen Wochen und Monaten sein? Was hält mich in Kontakt mit der hoffnungsfrohen Botschaft, damit schwere Herausforderungen Glück in sich bergen können? Ob auf diese Weise auch das Weihnachtslicht in der Ferne schon etwas zu schimmern beginnt?

Mit herzlichen Grüßen in die beginnende dunkle Jahreszeit hinein,
Richard Rosenberger, Pastoraler Mitarbeiter

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