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29.11.2020 - 1. Adventssonntag - Ein besonderer Advent beginnt am kommenden Wochenende.  Am Ende des Corona-Jahres 2020 fängt zumindest für Gläubige das nächste Kirchenjahr an. Während das eine noch nicht  vorbei ist, ist schon wieder Neues im Werden. Typisch für das Leben.

Es ist ein Kennzeichen des Advents, dass sich in ihm verschiedene Zeitachsen übereinander schieben. Einerseits lenken die Wochen vor Weihnachten unseren Blick auf das überlieferte Geschehen der Geburt Jesu in die Vergangenheit. Wir stimmen uns auf die nostalgisch-berührende Feier dieses besonderen Geburtstags ein.

Im christlichen Glauben hat der Advent zugleich viel mit der Frage nach der Zukunft von Welt und Menschheit zu tun. In bildhaften, mystischen Worten ist von der Wiederkunft des Menschensohns die Rede, für die wir uns wachsam-achtsam-bereit halten wollen.

Und zu guter Letzt ist der Advent eine Zeit der Sehnsucht nach intensiver Gegenwart. Wir suchen Nähe, Geborgenheit und sinnenhafte Einkehr.

Zu diesen drei Zeit-Dimensionen im Folgenden ein Zitat, das mich gerade begleitet. Es wird dem chinesischen Philosophen Lao Tse (6. Jh. v. Chr.) zugeschrieben und passt gar nicht so richtig in den Advent. Aber in den Corona-Advent dann doch irgendwie ...

Bist du deprimiert,
lebst du in der Vergangenheit.
Hast du Angst, 
lebst du in der Zukunft.
Findest du Frieden,
lebst du im Hier und Jetzt.

Öffnen wir uns ganz und gar gegenwärtigen Adventsmomenten, die Frieden in sich bergen!

Richard Rosenberger
Pastoraler Mitarbeiter

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