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13.12.2020 - 3. Adventssonntag - Der Name des Wüstenmannes Johannes war damals in aller Munde. Ein Mann mit enormer Ausstrahlungskraft. Für viele ist in ihm ein neuer Stern am Himmel Israels erschienen.

Die Menschen sehen in ihm einen ganz Großen und stellen ihn in die Reihe der großen Propheten, sie fragen sich sogar, ob nicht er der verheißene und so ersehnte Messias ist. Doch dieser Johannes hat auf jede Frage nach der Größe seiner Person nur eine Antwort: „Das, wofür ihr mich haltet, bin ich nicht“. Seine Antwort lautet: „Ich bin nur die Stimme eines Rufers in der Wüste.“ 

Der britische Schriftsteller Eliot meinte einmal: „An der Hälfte des Unheils, das auf der Welt geschieht, sind Menschen schuld, die sich wichtigmachen wollen.“ Er meint: „Egozentrischer Geltungsdrang kann viel zerstören, wenn es dazu kommt, dass der Handelnde Umsicht, Rücksicht und Weitsicht verliert, wenn er mehr vortäuscht als in seiner Packung eigentlich drin ist.“

Mit Johannes dem Täufer steht uns ein Mann vor Augen mit einer gesunden Selbsteinschätzung. Seine Botschaft am dritten Adventssonntag lautet: Lass dich nicht verführen, mehr sein zu wollen als was du wirklich bist. Wenn du dich auf eine Stufe von anderen hochhieven lässt, wo du deiner inneren Überzeugung nach nicht hingehörst, dann kann es dich schnell überfordern oder du kannst schnell herunter fallen. Aber steh zu dem, was du kannst. Gib dein Bestes ohne Überheblichkeit und Stolz, nicht um besser zu sein als andere, sondern um deine Gaben einzubringen.

Die Botschaft des Johannes bringt es auf den Punkt: Wir brauchen nicht der oder die Beste zu sein, aber wir sollten uns bemühen, mit dem, was in uns steckt, unser Bestes zu geben.

Diakon Alexander Fuchs

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