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03.07.2022 - 14. Sonntag im Jahreskreis - In der kommenden Woche feiern wir das Fest der Apostel Petrus und Paulus, der Apostelfürsten. In ihnen zeigen sich die verschiedenen Seiten der Kirche, des Volkes Gottes: Petrus steht für Tradition, Paulus für Zukunft.

Petrus gehörte zu den ersten Aposteln, ein einfacher Fischer aus Galiläa. Die Galiläer galten als nicht so fromm, aber strengten sich besonders an. Petrus war sehr leidenschaftlich, er war begeistert, aber in der Angst verleugnet er Jesus und  läuft bei seinem  Tod davon. Aber er bereut. An Pfingsten beginnt er ganz begeistert von Jesus zu predigen. Er war stark beeinflusst  von den jüdischen Überlieferungen.

Paulus wird anders. Er stammt aus einer syrischen Stadt, ist römischer Bürger, was große Vorteile hatte und sprach fließend griechisch, aber als Jude auch hebräisch. Er begann als frommer Pharisäer, deshalb hasste er die Christen ganz besonders. Aber Jesus hat ihn umgedreht - Saul, warum verfolgst du mich?

Er hatte zwei Namen: als Jude Saul, als römischer Bürger Paulus. Ihm wurde wichtig: es zählt nur Jesus, jeder kann zu Jesus gehören ohne Einschränkung.

Die Loslösung vom Judentum war ein schmerzlicher Vorgang, aber wichtig für die Zukunft des Gottesvolkes.

Es war ein Glücksfall für das Christentum, dass zu dieser Zeit im ganzen römischen Reich die sogenannte KOINE, die gemeinsame griechische Sprache verstanden und gesprochen wurde.

Die Spannung zwischen Tradition und Zukunft prägt auch die Kirche von heute. Die Wurzeln sind wichtig, aber die Botschaft von Jesus muss den Menschen von heute  gesagt werden und nicht denen  von gestern. Im Volk Gottes gibt es keine besonderen Stände, sondern nur verschiedene Dienste, darauf weist der heilige Paulus immer wieder hin. Im Volk Gottes sind alle gleich.

Ich wünsche uns allen, dass wir, wie die frühen Christen, wieder der „neue Weg“ werden.

Ihr Karl Mödl, Pfr. i. R. mit dem Seelsorgeteam

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