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In der kommenden Woche feiern wir unser großes Kirchenfest: Johannes Enthauptung. Johannes zeigt sich als der unbeirrbare Rufer für Gottes Willen.

Es ist ein Fest unserer Gemeinschaft. In der Vergangenheit volle Kirche, viel Besuch daheim.

Wir feiern, dass Jesus in unserer Mitte ist. In der Nummer 7 der Konstitution über die heilige Liturgie ist die Rede von den verschiedenen Weisen der Gegenwart Jesu.

Jesus ist gegenwärtig in der Heiligen Eucharistie, der Heiligen Messe und Kommunion, er ist gegenwärtig in seinem Wort, der Bibel,  er ist gegenwärtig, wenn wir in seinem Namen zusammenkommen, in der Gemeinschaft mit ihm in unserer Mitte.

Die vielfältigen Weisen der Gegenwart Jesu sind uns nicht immer so bewusst. Aber Jesus kann nur da sein oder nicht da sein. Er kann auch nicht mehr da sein und weniger da sein. Es liegt an uns, wie wir seine Gegenwart gut erfahren.

Viele meinen: Wenn wir keine Heilige Messe haben, wenn der Pfarrer nicht da ist, gehe ich nicht in die Kirche. Oder es ist ja nur ein Wortgottesdienst. Dann vergessen wir, dass Jesus da ist, wenn wir sein Wort hören, oder wenn wir seine Gemeinschaft sind.

Gerade die großen pastoralen Räume müssten uns zum Umdenken bringen. Als Getaufte und Gefirmte sind wir berufen, Jesus zu verkünden und zu leben. Das beginnt schon in der Familie, wenn Eltern mit den Kindern beten, am Abend oder zum Essen. Dann ist Jesus da.

Wir sind berufen, die vielfältigen Weisen der Gegenwart Jesu zu leben. Das können kleine Hausgemeinschaften sein, das kann in der Kirche sein als spontane Gemeinschaft. Wenn beim Wortgottesdienst die Heilige Kommunion ausgeteilt wird, erfahren wir Jesus besonders.

Es wäre gut, wenn wir solche Zusammenkünfte so gestalten, dass sie Freude machen, dass  sie anziehend sind, dass sie ausstrahlen, dass viele ihre Fähigkeiten einsetzen. Wenn wir  von der Bibel hören, können wir sagen, was uns dabei berührt, wir können Bitten spontan sagen – aber das trauen  wir uns nicht. Wir könnten von den Christen in Asien lernen, die jahrhundertelang ohne Priester waren, aber immer  zusammenkamen mit Jesus in der Mitte.

Ich wünsche uns, dass unser Kirchenfest uns daran erinnert, unsere Taufe und Firmung zu leben.

Ihr Karl Mödl, Pfr. i. R. mit der Gemeinschaft der Seelsorger

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