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12.02.2023 - 6. Sonntag im Jahreskreis - Es gehört zum Menschen, sich immer wieder entscheiden zu müssen, etwa für den Beruf, für die Partnerschaft, zwischen Gut und Böse, zwischen Tugend und Laster. In den Geschichten der Völker wird oft erzählt, das jemand zwischen Tugend und Laster wählen kann. Dabei scheint die Tugend anstrengender als das Laster.

Auch Jesus erwartet von uns, dass wir uns für ihn und seinen Weg entscheiden. Das Evangelium aus der Bergpredigt nach Mattäus zählt einige Beispiele auf, was es heißt, sich für das Gute zu entscheiden und danach zu handeln. Aber Jesus bleibt nicht bei der äußeren Handlung stehen. Schau auf die Wurzeln deines Handelns. Unser äußeres Handeln hat seine tiefen Gründe im Denken und Wollen. Dort heißt es anzusetzen. Jesus will das Gesetz in seiner Tiefe begründen, er nennt das Gesetz nicht aufheben, sondern erfüllen.

Das Töten beginnt bereits bei Hass und Verachtung, dort beginnt das Böse. Ehebruch beginnt bereits bei der Verachtung der Würde einer Frau. Schwören braucht man eigentlich nicht, wenn mir die Wahrheit ganz wichtig ist. Leider muss auch im kirchlichen Bereich oft geschworen werden.

Für uns ist es wichtig, bewusst zu leben, nicht einfach unseren Stimmungen nachzugeben, unsere Meinung immer für die bessere zu halten. Für Jesus leben kann auch anstrengend sein, aber es führt uns in seine Liebesbeziehung. Der heilige Paulus nennt das so: Wir verkünden das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.

Ich wünsche uns allen, dass wir auch im Kleinen darauf achten, uns für Jesus zu entscheiden.
Ihr Karl Mödl, Pfr. i. R. mit dem Seelsorgeteam

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