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05.03.2023 - 2. Fastensonntag - "Die Freiheit der Kinder Gottes wiedergewinnen“

Liebe Schwestern und Brüder im Herrn!

Jesus widersteht der Versuchung, sich mit Gewalt durchsetzen zu wollen. Er weiß um die zerstörerische Macht der Gewalt. Um der Versuchung der Macht zu wehren, benötigt jeder Entscheidungsprozess mindestens vier Elemente.

Er braucht erstens klare Regeln und Verfahren.

Zweitens muss offengelegt werden, worüber entschieden werden kann und worüber nicht.

Drittens dient das Bemühen um Transparenz dazu, dass alle nachvollziehen können, wo man im Prozess der Entscheidungsfindung gerade steht.

Viertens schließlich tut man gut daran, diejenigen miteinzubeziehen, über deren Angelegenheiten entschieden wird. Nur im Zusammenspiel dieser Faktoren werden sich Entscheidungen treffen lassen, die von möglichst vielen inhaltlich wie auch formal mitgetragen werden können.

Wie bei den vorangegangenen Versuchungen stellt sich auch hier die Frage nach der inneren Freiheit der Beteiligten.

Bin ich wirklich frei?

Kann ich auch mit einem anderen Ergebnis leben als ich es mir erhofft hätte?

Trage ich Beschlüsse mit, auch wenn ich mich nicht durchsetzen konnte?

Je freier die Beteiligten sind, umso geringer ist die Gefahr, zu unlauteren Mitteln zu greifen.

Die Herausforderungen in unserem Bistum

'Widersagt ihr dem Bösen, um in der Freiheit der Kinder Gottes leben zu können?' So werden wir in der Osternacht gefragt. Ich wünsche uns allen, dass wir nach den vierzig Tagen der österlichen Bußzeit diese Frage aus ganzem Herzen mit Ja beantworten können.

Denn auch die Kirche von Würzburg steht dieses Jahr in wichtigen Entscheidungsprozessen. Auf Bistumsebene fragen wir nach den langfristigen Zielen, die wir verfolgen wollen.

In den Pastoralen Räumen haben die Teams und die Räte die Aufgabe, sich über ihre Arbeitsweise und über die Schwerpunkte der Seelsorge zu verständigen.

Mit der Kategorisierung der Immobilien sind wir gefordert, darüber nachzudenken, welche Gebäude wir künftig brauchen und wie wir ihren Unterhalt sicherstellen können.

Ohne die erforderliche innere Freiheit werden wir in keiner dieser Fragen zu tragfähigen Ergebnissen kommen.

Daher gilt mein aufrichtiger Dank allen, die sich mit Herz und Verstand engagieren

  • in unseren Gemeinden und Gremien,
  • im Bischöflichen Ordinariat und
  • in der Caritas,
  • in unseren Ordensgemeinschaften
  • und Verbänden.

Der Herr helfe uns, in geistlicher Klarheit und Wahrhaftigkeit die anstehenden Herausforderungen anzugehen und gemeinsam um gute Lösungen zu ringen.

Dazu erbitte ich Ihnen allen meinen bischöflichen Segen

und wünsche uns frohe und geistliche Tage der Vorbereitung auf Ostern!

Ihr Dr. Franz Jung
Bischof von Würzburg

Den vollständigen Hirtenbrief finden Sie im Würzburger Katholischen Sonntagsblatt und er liegt als Fotokopie in unseren Kirchen auf und hier:

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