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07.05.2023 - 5. Sonntag der Osterzeit - Die Lesung des kommenden Sonntags erzählt von verschiedenen Arten der Verantwortung in der ersten Christengemeinde. Es gab zwei Gruppen unter den ersten Christen: ehemalige Juden und ehemalige Heiden, also Griechen. Da gab es viel zu tun, deshalb suchten die Apostel Mithelfer vor allem unter den Christen aus dem Heidentum. Da schienen einige zu kurz zu kommen. Es wurden sieben Männer gewählt, dem Namen nach ehemalige Griechen, zum Beispiel Stephanus und Philippus. Die sieben werden oft als die ersten Diakone bezeichnet, als Sorgende für die Armen.

Aber sie übernahmen auch Aufgaben der Apostel, vor allem in der Predigt. Sie erzählten den Menschen ganz begeistert von Jesus und wirkten auch Wunder.

Eine „hierarchische Struktur“ gab es am Anfang noch nicht. Erst als das Christentum Staatsreligion wurde, wurden hierarchische Strukturen aus dem römischen Kaiserreich übernommen. Seitdem gibt es die „priesterzentrierte Seelsorge“.

Vielleicht wäre es gut, wieder zu den Anfängen zurückzukehren, dass jeder nach seinen Gaben und Fähigkeiten in einer Gemeinde wirken kann. Für die Zukunft der Kirche brauchen wir eine Vielfalt der Verantwortung in der Kirche.

Die wichtigste Weitergabe des Glaubens beginnt bei den Eltern. Sie sind die ersten und wichtigsten Priester der Kinder. Die Beziehung zu Jesus beginnt ganz am Anfang, dann kann sie sich auch bei Erwachsenen besser entfalten.

Weil die Gemeinden groß sind, braucht es jemand, der die Gaben zusammenfasst und fördert.

Es wäre auch gut, wenn wir von den ersten Christen lernten: Wir können nicht anders, wir müssen am Herrentag - am Sonntag- als Gemeinschaft Jesu des Auferstandenen beisammen sein.

Ich wünsche uns allen, dass wir je nach unsern Fähigkeiten für Jesus leben und Jesus verkünden.
Ihr Karl Mödl, Pfr. i. R. mit dem Team der Seelsorger

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