header

28.04.2024 - 5 Sonntag der Osterzeit - „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben.
wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.“ (Joh 15,5)
(vgl. Joh 15,1-8 Evangelium am 5. Sonntag der Osterzeit im Lesejahr B)

Liebe Leserin, lieber Leser!

Wenn wir in den letzten Tagen und Wochen von Schreckensnachrichten überflutet werden, dann kann der Eindruck entstehen: Alles ist schlecht! Alles geht kaputt. Wir bereiten uns selbst den Untergang! Irgendwie kommt dann auch das Gefühl auf, dass ich, ja: ICH daran auch beteiligt bin und überhaupt nichts verändern kann.

Sicherlich hat keine Generation vor uns so viele Nachrichten auf einmal lesen, hören, zur Kenntnis nehmen können: Die Globalisierung hat uns da in ein Dilemma gebracht. Weil über Vieles auch sehr viel informiert wird, können wir uns nicht mehr so einfach ins eigene Schneckenhaus zurückziehen und so tun, als ginge uns das doch überhaupt nichts an.

Auf der anderen Seite erleben und erfahren wir, dass wir ob der Nachrichtenfluten in die Defensive gebracht werden. Wir können tun, was wir wollen: Überall helfen, geht ja nicht. Für alles spenden, dafür reicht unser Geld nicht. Und für jedes politische Ziel, und sei es noch so wertvoll und wichtig, können wir auch nicht auf die Straße gehen, wie wohl ich denen dankbar bin, die sich immer wieder auf den Weg machen - auch am 1. Mai!

Was sollen wir also tun? Wie unter den veränderten Bedingungen unseren Weg finden? Vor vier Wochen am Gründonnerstag gedachten wir des Letzten Abendmahls, das Jesus mit seinen Jüngern gefeiert hat. Drei Gedanken können auch uns neue Perspektiven eröffnen:

Überschaubar

Dass Jesus gern und viel gefeiert hat, wird uns in den heiligen Schriften überliefert. Doch sein Letztes Abendmahl wollte er nicht mit allen feiern, sondern nur mit denen, die ihm wichtig und ans Herz gewachsen sind. Er hat um sich also eine überschaubare Gruppe versammelt, um mit seinen Freunden das Paschamahl der Juden zu feiern.

  • Sich in einer überschaubaren Gruppe zu engagieren wäre ein erster Schritt!

Konkret

Beim Mahl wäscht Jesus den Jüngern die Füße. Es ist dies ein konkretes Zeichen seiner Liebe und seiner Hingabe an die Menschen. Und durch dieses konkrete Zeichen prägt sich der Wille und Weg Jesu den Menschen damals und heute sehr stark ein. Es wirkt über den Jüngerkreis hinaus bis heute weiter!

  • Ein konkretes Projekt zuverlässig zu unterstützen wäre ein nächster Schritt!

Den nächsten Schritt

„Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ Damit lädt Jesus seine Jünger ein, sich selbst immer wieder zu treffen. Miteinander dieses Mahl zu feiern. An die wichtigen Zeichen und Worte zu erinnern, in denen er sich selbst mitteilt und uns einen Weg eröffnet, der zum Leben führt. Wir feiern dies in jeder Eucharistie. Und wir laden Sie immer wieder alle herzlich dazu ein.

  • Miteinander Gemeinschaft zu pflegen wäre dann ein weiterer Schritt!

Dadurch werden die Karfreitage, werden Leid und Tod am Kreuz damals und Leid und Tod an den vielen Kreuzen unserer Zeit heute nicht aufgehoben, nicht weggenommen. Vielmehr wird uns so eine Hoffnung geschenkt, dass auch wir durch Leid und Kreuz hindurch zum neuen Leben kommen werden: So wie Jesus, der Herr, nicht im Tod geblieben ist, sondern durch den Tod hindurch zum neuen Leben auferweckt wurde, so werden auch wir – mit ihm – zum Leben auferstehen! Der Herr ist auferstanden, ja, er ist wirklich auferstanden. Halleluja.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünscht Ihnen und Ihren Angehörigen
im Namen des Seelsorger-Team
Ihr Pfarrer Nikolaus Hegler

­