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26.01.2025 - 3. Sonntag im Jahreskreis - In dieser Woche ist bei vielen Christen die Woche des Betens um die Einheit.

Jesu Anliegen ist diese Einheit. Im Johannesevangelium betet er zum himmlischen Vater: „Vater, lass sie eins sein miteinander, du in mir und ich in dir.“

Der Evangelist sagt dieses Wort Jesu, weil es auch in seiner Zeit verschiedene Strömungen unter den Christen gab, verschiedene Meinungen, einseitige Behauptungen. Wer in die Geschichte der Christen hineinschaut, kann verschiedene Glaubensmeinungen feststellen. Zur Lösung gab es Versammlungen. Zum Beispiel sind es in diesem Jahr 1700 Jahre des Konzils von Nizäa, wo unser Glaubensbekenntnis, Jesus als Gott und Mensch, erklärt wurde.

Aber es gibt tatsächlich eine Einheit: Alle Christen haben dieselbe Taufe empfangen, so gehören sie alle zum heiligen Volk Gottes. Während meines Studiums in Freiburg musste ich im kirchenrechtlichen Seminar einen Vortrag erarbeiten: die gemeinsame Taufe aller Christen, was bedeutet das?

Leider ist lange vergessen worden, dass wir eigentlich mehr gemeinsam haben, als was uns trennt:
die Gemeinschaft mit Jesus, der Dreieinige Gott, das Wort Gottes, die ganze Bibel.

Als langjähriger Disaspora-Pfarrer mit einer simultanen Pfarrkirche war ich auf viel Gemeinsames angewiesen.

Als Christen können wir viel miteinander tun, wenn wir Freunde sind. In unserer geistlichen Familie von Charles de Foucauld gibt es evangelische Gemeinschaften, in England gibt es in der Priestergemeinschaft anglikanische Pfarrer.

Ich selbst habe früher viele evangelische Pfarrer als Freunde gehabt. Ich denke, kleine Schritte können helfen.

Wichtig ist auch für alle Christen die Bezeichnung „christliche Kirchen“ zu wählen, aber das ist nicht selbstverständlich. Wir dürfen das dringende Anliegen Jesu nicht vergessen.

Ich wünsche uns allen eine tiefe Sehnsucht nach der Einheit der Christen.
Ihr Karl Mödl, Pfr. i. R. mit dem Seelsorgeteam

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