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09.02.2025 - 5. Sonntag im Jahreskreis - ...Doch auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen.

(Evangelium vom Sonntag - Lk 5,1-11)

Liebe Leserin, lieber Leser!

Fehlt Ihnen nicht auch manchmal die Motivation, die innere Spannkraft, die uns anspornt unser Tagewerk gut zu erbringen?

Nicht genug, dass uns der Alltag zu schaffen macht und wir nicht erkennen können, wie wir den Herausforderungen begegnen sollen, die sich uns in den Weg stellen.

Dann hören wir aus Berlin und lesen wir, wie auf höchster Ebene eine Zusammenarbeit mit Feinden der Demokratie leichtfertig angebahnt wird. Unverständnis. Ärger und Wut. Und Hilflosigkeit stellen sich dann bei mir ein.

Was jetzt konkret zu tun ist, fällt mir dann nicht ein. Irgendwie bin ich innerlich blockiert, weil ich mir so etwas überhaupt nicht vorstellen konnte.

Vielleicht können wir uns dann mit dem Petrus identifizieren, der die ganze Nacht sich abgemüht hat und dessen Einsatz keinen Erfolg hatte. Beim Reinigen seiner Netze hat er die Botschaft gehört, die Jesus am See verkündet. Und als er zu ihm ins Boot stieg, war er voller Aufmerksamkeit dabei: „Auf dein Wort hin!“, kann er jetzt sagen und sich bereitwillig darauf einlassen, um was der Herr ihn bittet. Übergroß ist dann das Ergebnis, und so auch übergroß das, was Jesus ihm versprochen hat.

Für mich liegt der Schlüssel in der Person Jesus Christus. Wie er auf die Menschen zugeht; wie er mit ihnen redet; wie er ihnen die Botschaft vom Reich Gottes verkündet: Es ist dies motivierend und befreiend. Er nagelt den Menschen nicht auf seine Fehler, auf seine Schwächen, auf seine Sünden fest. Vielmehr eröffnet er ihnen neue Möglichkeiten, in den sie sich stärker fühlen, kraftvoller und angenommen. Er zeigt ihnen wie groß die Liebe Gottes zu jedem einzelnen Menschen ist: Jede und jeder ist bei ihm ganz groß! Und das, was der Mensch durch seinen Einsatz auf Jesus Christus einbringen kann, übersteigt unsere menschlichen Vorstellungen um vieles.

Wenn Jesus im Evangelium den Petrus anspricht und sagt: Du wirst Menschen gewinnen!, dann können wir uns mit ihm identifizieren: Auch Du und ich werden Menschen gewinnen. Allein schon bei der Mitfeier der Messe am Sonntag: Es kommen welche, mit denen ich mich im Anschluss daran austauschen und verabreden kann. Oder bei den verschiedenen, vielfältigen Aktivitäten im Roncalli-Zentrum, im MGH oder bei anderen Gelegenheiten: Wir können gemeinsam und zusammen vieles erreichen. Und wenn es uns dann einmal nicht so gut geht, wir Trost brauchen und Ermutigung suchen, dann können wir uns dies gegenseitig geben.

Ich denke, dass wir - die Christinnen und Christen am Ort - uns noch viel besser ermutigen, bestärken und trösten können, als es jetzt schon der Fall ist.

Haben wir den Mut! Gehen wir aufeinander zu!
Versuchen wir miteinander uns gegenseitig zu stärken und zu ermutigen!

Einen frohen Sonntag wünscht im Namen des Seelsorgerteam
Ihr Nikolaus Hegler, Pfarrer

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