header

13.04.2025 - Palmsonntag - Wenn man fragen würde: Wie hat denn der Ruf geheißen, mit dem Jesus in Jerusalem empfangen wurde, würden die Bibelfesten wahrscheinlich antworten: Ist doch ganz klar: „Hosanna dem Sohne Davids, der da kommt im Namen des Herrn“.

Im Evangelium des diesjährigen Palmsonntags fehlt dieser Ruf. Der Evangelist Lukas vermeidet diese Passage, die die anderen Evangelisten erzählen. Im Lukasevangelium begrüßen ihn die Jünger mit den Worten: „Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe“.

Bei Lukas hören wir Worte aus dem Gesang der Engel aus der Weihnachtserzählung: „Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe“. Er will Jesus ganz bewusst als Mann des Friedens zeichnen. Den zweiten Teil des Engelsruf streicht er: „Friede auf Erden“. Denn was dann in der Passion folgen wird, ist alles andere als „Frieden auf Erden“.

Wie in einer Ouvertüre in der Musik die Themen, die später ausgefaltet werden, schon angedeutet werden, so wird auch in der Passion bereits ein zweites Thema ausgefaltet, was schon der greise Simeon in der Kindheitsgeschichte angedeutet hat. Dort sagt er zu Maria: „Dieser Jesus wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird...Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen!“

Ob es nicht auch oft im Leben von uns Menschen so ist. Themen aus der Kindheit werden später zu wichtigen Lebensthemen oder holen einen wieder ein.

Einen gesegneten Palmsonntag wünscht
Diakon Alexander Fuchs

­