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20.04.2025 - Ostersonntag - In der kommenden Woche ist der Höhepunkt des Kirchenjahres. Wir feiern den Gründonnerstag (Tag des Greinens): Jesus ist mit seiner Liebe immer bei uns. Wir feiern den Karfreitag (Trauerfreitag): Jesus ist im Tod unser Gefährte. Wir feiern die Osternacht, die höchste Feier des Jahres: Jesus ist auferstanden und lebt und wir mit ihm.

In meiner Kindheit war das anders. Gründonnerstag war kaum beachtet. Am Karfreitag wurde in allen Kirchen in Eichstätt das heilige Grab besucht. Besonders schön war es in der Kapuzinerkirche mit dem heiligen Grab aus der Kreuzfahrerzeit. Am Karsamstag war abends eine kurze Auferstehungsfeier mit dem Ruf: Christ ist erstanden und wir schmetterten das Lied: Jesus lebt, mit ihm auch ich, begleitet von Blasmusik.

Von Papst Pius XII wurde die Osternacht eingeführt. Das war für mich ein großes Erlebnis. Seit dem Konzil werden die drei Tage gefeiert - als Feier unserer Erlösung. Der Karfreitag ist auch Feiertag (nicht nur ein evangelischer). Wir erleben in der Fußwaschung am Gründonnerstag, dass Jesus sich zu uns herabneigt und uns stärkt. Am Karfreitag gedenken wir des Todes Jesu in der Kreuzverehrung und schauen auf den leidenden Jesus. ER ist mit uns solidarisch im Tod, wir sind im Tod nicht mehr allein. In der Osternacht geht Jesus uns voran in seiner Auferstehung, es ist ein Fest des Lebens und des Lichtes.

Der am Kreuz Gestorbene ist auch der Auferstandene. Wir sehen das in der Stiftskirche in Aschaffenburg: Jesus breitet am Kreuz seine Arme aus, die Füße sind nebeneinander die Dornenkrone ist mehr eine Königskrone. Jesus am Kreuz ist der Auferstandene, der Sieger.

Deshalb dürfen wir Christen immer Menschen der Hoffnung sein ohne jede Angst.

Ich wünsche uns allen eine gute Begegnung mit Jesus, der lebt.
Ihr Karl Mödl, Pfr. i. R. mit dem Seelsorgeteam

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