header

03.08.2025 - 18. Sonntag im Jahreskreis - „Du Narr, was hast du von dem, was du da alles angehäuft hast. Wem wird dann alles gehören?“ Mit dieser schroffen Frage endet das Gleichnis Jesu im Evangelium des kommenden Sonntags.

Und der Evangelist Lukas fügt hinzu: „So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist.“

In keinem anderen Evangelium spielt die Problematik Reichtum - Armut eine so große Rolle wie im Lukasevangelium. Die Wehrufe gegen die Reichen finden sich nur in seinem Evangelium. Die Frage ist, warum Lukas so hart mit den Reichen umgeht. Worin sieht er die große Verführung und die Gefahr des Reichtums?

Das führt er im Gleichnis deutlich vor Augen. Der Reiche ist nur mit sich selbst im Gespräch. Er grübelt und grübelt, kreist nur um sich selbst und sagt: „Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus und trink und freue dich!“

Für Lukas ist die große Gefahr des Reichtums: Reichtum verführt leicht dazu: Ich genüge mir selbst. Ich bin auf keinen Menschen angewiesen, ich brauche weder meine Mitmenschen, noch denke ich an sie. Ich brauche keinen zum Mitfreuen und keinen zum Beschenken und brauche auch keinen zu versorgen. Wer nur seinen Reichtum verwaltet, kreist nur um sich und isoliert sich selbst.

Und wie leicht vergisst der Reiche, dass sein größter Reichtum sein zerbrechliches Leben ist, ein Geschenk aus einer anderen Hand ist. Wenn du klug wärst, so hört man indirekt die Stimme des Evangelisten, würdest du darüber nachdenken, was du mit deinem Reichtum alles zum Wohl von Menschen machen könntest. Denn das ist der eigentliche Sinn von Reichtum: Dass wir geben können.

Was der Evangelist Lukas intuitiv spürt, haben heutige Wissenschaftler in groß angelegten Untersuchungen herausgefunden: Ab einem bestimmten Punkt von materiellem Besitz kann ein reicher Mensch seine generelle Lebenszufriedenheit nicht mehr steigern.

Für Lebensglück und Lebenssinn ist manch anderes von größerer Bedeutung.

Einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche wünscht
Diakon Alexander Fuchs

­