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10.08.2025 - 19. Sonntag im Jahreskreis - In dieser Woche feiern wir das Fest der Hl. Edith Stein, später die Karmelitin Theresa Benedikta vom Kreuz. Sie wird gefeiert als Kirchenlehrerin und Patronin von Europa.

Edith Stein ist in eine jüdische Familie hineingeboren. Sie war eine hochintelligente Frau, Assistentin des damals bedeutendsten deutschen Philosophen, des Professors Edmund Husserl in Freiburg. Eine befreundete katholische Schriftstellerin machte sie mit dem Glauben an Jesus bekannt. Sie war so begeistert, dass sie katholisch wurde. Besonders war sie angetan von den Erneuern des Karmeliterordens Johannes vom Kreuz und Teresa von Avila. Sie wurde Karmelitin.

In der Zeit des Nationalsozialismus floh sie in einen Karmel in Holland.

Dort wurde sie von der GESTAPO entdeckt, nach Auschwitz verfrachtet und ermordet.

Ich frage mich, wie es in unserem Land möglich war, dass ein hochintelligenter Mensch verachtet und getötet wurde, nur weil er Jude war. Bei den Tätern muss der Verstand ausgesetzt haben.

Leider gibt es auch heute in unserm Volk Leute, die der damaligen Zeit nachtrauern. Auch bei ihnen setzt wohl der Verstand aus.

Ich glaube wir leben in einer Gesellschaft, wo viele sagen: ich habe recht, mein Gefühl sagt es, ich brauche nicht nachdenken.

Aus meiner Studienzeit kenne ich den lateinischen Spruch: audiater et altera pars. Das heißt: es möge auch der andere Teil gehört werden. Das gilt bei vielen nicht mehr. Als Christen müssten wir uns für mehr Offenheit einsetzen .

Ich wünsche uns eine Kultur des Zuhörens.
Ihr Karl Mödl Pfr. i. R. mit dem Team der Seelsorger.

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