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07.09.2025 - 23. Sonntag im Jahreskreis - 

Liebe Leserin, lieber Leser,

das symbolistische Gedicht „Herbsttag“ ist von Rainer Maria Rilke.

Er hat es im Jahre 1902 geschrieben.

In seinem Gedichtband: „Das Buch der Bilder“ wurde es veröffentlicht.

In drei Strophen beschreibt es den Übergang von Sommer zum Herbst.

Mit dem September treten wir in diese Übergangsphase ein.

Im Namen des Seelsorgeteams wünsche ich Ihnen viel Kraft und Vertrauen für diese Übergangszeit: Möge der Segen Gottes Sie begleiten und stärken!
Ihr Pfarrer Nikolaus Hegler

Herbsttag

Herr: es ist Zeit.
Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

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