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23.07.2023 - 16. Sonntag im Jahreskreis - das Evangelium vom Sonntag erzählt das Gleichnis vom Weizen und Unkraut im Acker. Die Knechte wollen das von Feinden gesäte Unkraut jäten, aber ihr Herr entscheidet anders. Er lässt es bis zur Ernte neben dem Weizen stehen.

In unser heutiges Leben übertragen hat man oft auch den Eindruck, dass die Jätelust in unserer Gesellschaft eher zunimmt und noch durch Social Media stark beschleunigt. Was kursiert da alles im Netz. Angefangen von der Politik über Kommunen, Vereine und Personen. Über alles gibt es etwas auszusetzen. Wie schnell fühlen sich da Menschen auf den Plan gerufen, zu urteilen, zu beurteilen, zu qualifizieren zwischen Gut und Schlecht, in Schubladen zu stecken, genau einzuteilen in Richtig und Falsch, im Bild unseres Gleichnisses gesprochen: in Unkraut und Weizen. Wie schnell wird dann mit der Zunge oder hinter vorgehaltener Hand – oft auch anonym - die Hacke genommen oder „Unkrautvernichtungsmittel“ versprüht, um wieder Ordnung ins eigene Weltbild zu bekommen.

Die Lust am Jäten ist groß, obwohl man weiß, dass das Leben viel komplizierter ist, dass der eigene Blick immer eingeschränkt ist.

Wer ehrlich mit sich selbst umgeht, wird zugeben müssen, dass wir uns selbst und unsere Einstellung meist mit dem Weizen gleichstellen, wogegen unbequeme Gedanken anderer Menschen leicht als ärgerliches Unkraut empfunden werden, die ausgerissen gehören. Hinter der „Jätelust“ steckt oft eine tiefe Angst vor der Konkurrenz durch andere. Die Angst, meine Fähigkeiten würden verblassen, wenn andere sich entfalten. Die Angst, ich würde kleiner, wenn ich die anderen groß sein lasse.

Vehement kämpft Jesus gegen eine solche jätelustige Lebenseinstellung. Er wirbt um mehr Gelassenheit gegenüber dem, was mir gegen den Strich geht. Und er wirbt darum, das letzte Urteil über andere, über Entwicklungen, die ablaufen, einem anderen zu überlassen, der keine Schnellschüsse macht: GOTT.

Einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche wünscht
Ihr Diakon Alexander Fuchs

16.07.2023 - 15. Sonntag im Jahreskreis - vgl. Mt 13,1-9 - Evangelium vom 15. Sonntag im Jahreskreis A

09.07.2023 - 14. Sonntag im Jahreskreis - Das letzte Treffen mit den diesjährigen Firmlingen war toll. Gute Stimmung, gute Gedanken, gute Leute. Meine Vorbereitung war auf'n letzten Drücker.

02.07.2023 - 13. Sonntag im Jahreskreis - In dieser Woche feiern wir das Fest der Apostel Petrus und Paulus. Petrus ist ein einfacher Fischer aus Galiläa. Ihn beruft Jesus zu seinen Freunden. Er ist sehr eifrig, aber er verleugnet auch Jesus aus Angst, dann bereut er. Vom Heiligen Geist gestärkt verkündet er die Auferstehung Jesu.

25.06.2023 - 12. Sonntag im Jahreskreis - Was ich glaube, das geht doch niemanden etwas an. Was ich glaube, das ist allein meine Sache. Glaube, Religion, das ist Privatsache. Für den Glauben sich aus dem Fenster lehnen, das bringt nur müdes Lächeln ein z. B. am Stammtisch, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz. Also lieber schweigen, das Thema umschiffen. Ich weiß ja im Innern, dass ich glaube.

18.06.2023 - 11. Sonntag im Jahreskreis - vgl. Paul Watzlawick, Lösungen

11.06.2023 - 10. Sonntag im Jahreskreis - Der Religionswissenschaftler Dr. Michael Blume ist ein munterer Denker, Schreiber und Podcaster. Ich mag es, wie klar und anschaulich er Zusammenhänge darstellt und immer wieder für Aha-Momente. sorgt. Eines seiner Fachgebiete ist die „Neurotheologie“. So blickt er beispielsweise auf Ergebnisse der Hirnforschung, was in menschlichen Gehirnen bei Gebet, Meditation und Schriftlesung geschieht.

04.06.2023 - Dreifaltigkeitssonntag - Am kommenden Sonntag ist das Fest Gottes, des Drei-Einen. Gott als der Vater durch den Sohn im Heiligen Geist. Aber Gott ist für uns ein Geheimnis, er ist der ganz andere. Eigentlich können wir nur in Bildern von Gott sprechen, aber auch diese Bilder können von Gott nur wenig aussagen. Ein Gottesgelehrter sagt dazu: Alles, was wir von Gott sagen, ist eher unähnlich als ähnlich.

Auch, wenn wir von Gott als der eine Gott in drei Personen sprechen, ist es nur eine bildhafte Vorstellung.

Aber uns ist auch gesagt: Gott ist jemand, der den Menschen mit seiner Liebe auf bildhafte Weise ganz nahe sein will. Davon spricht die Bibel, Gottes Wort für uns Menschen in vielen Bildern.

In der Lesung sagt Gott von sich: Ich bin Jahwe, das heißt, ich bin der ich bin- da für euch.

Dieser Jahwe ist ein barmherziger und gnädiger Gott. Ein Hebräer weiß: ein barmherziger Gott ist ein mütterlicher Gott.

Gott ist seinem Volk gnädig, auch dann, wenn sie sich störrisch gegen ihn verhalten.

Wir dürfen sagen: Gott ist die Liebe, wie es der heilige Johannes in seinen Briefen schreibt. Gott ist ein aus sich heraustreten.

Gottes Liebe zeigt sich besonders in Jesus. In Jesus ist Gott uns Menschen ganz nahe, wie er nicht näher sein kann. Er verzichtet auf sein Gottsein und wird Mensch wie wir - von der Geburt bis zum Tod. Sein Tod ist Gemeinschaft mit allen Armen und Gequälten, es ist Gemeinschaft mit unserem Tod.

Gott wirkt in unserer Welt durch den Heiligen Geist, der lebendig macht. Das Wort Geist in der Bibel ist weiblich: Bild des Lebens. Gottes Nähe zu uns Menschen ist eine liebende und lebendige Nähe.

Im Evangelium sagt Jesus: Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt, um die Menschen zu retten. Gottes Liebe wartet auf Gegenliebe. Das Gericht ist, wenn wir Gottes Liebe nicht wollen - Gott lässt uns diesen freien Willen. Gericht ist: Ich verweigere die Liebe.

Ich wünsche uns allen, dass wir versuchen, Gottes Liebe anzunehmen und mit ihr zu leben.
Ihr Karl Mödl, Pfr. i. R. mit dem Seelsorgeteam

28.05.2023 - Pfingsten - Wer ist für Sie ein guter Freund, eine gute Freundin?

21.05.2023 - 7. Sonntag der Osterzeit - unser täglich brot – eine Meditation nach Jörg Zink

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